In diesem Kapitel möchte ich dir erzählen wie meine Wahrnehmung war, als ich Dolima das erste Mal traf. Es war für mich ein ganz besonderer Moment und deshalb möchte ich es gerne hier teilen. Doch zuvor reisen wir ungefähr drei Jahre zurück.
„Schatz, ich will einen Hund“ sagte Rene zu mir und wedelte euphorisch mit seinem Handy vor meinem Gesicht herum. Auf dem Bildschirm blickten mir süße Hundeaugen entgegen, die sonst mein tierliebes Herz sofort zum Höherschlagen gebracht hätten. Rene weiß genau wie er mir solche Wünsche näher bringen kann. Erblicke ich Tierbabys, bekomme ich meist sofort Milcheinschuss und kann mich vor lauter Muttergefühlen nicht mehr einkriegen. Wäre da nicht auch noch der kleine Anteil vom Verstand, der zu mir sprach. „Rene, du weißt doch, dass wir beide arbeiten und wenig Zeit für einen Hundewelpen hätten. Abgesehen davon, zeige mir doch nicht immer irgendwelche zuckersüßen Hundefotos, sondern beschäftige dich lieber mit den praktischen Fragen, die ein Hund mit sich bringt.“ antwortete ich ihm. Rene verdrehte die Augen, wie so häufig wenn er wusste dass ich Recht hatte. „Jenny, kannst du dein Gerede nicht einfach mal sein lassen und dir nur diese Hundebilder ansehen?“ fragte Rene und zog mich bei seinen Worten in seine Arme. Und wieder blickten diese Dackelaugen direkt in mein Herz. Aber ich blieb standhaft. Ein Hund bedeutete unheimlich viel Arbeit, Verantwortung, hohe Kosten und Dreck. So meine Annahme bis zu diesem Zeitpunkt. Diese Diskussion hatten wir in den letzten 2 Jahren schon zu häufig geführt, als dass ich dem noch zu viel Aufmerksamkeit schenken wollte. Ich winkte ab. „Wenn es dir wirklich ernst ist mit einem Hund, dann kläre doch bitte vorher ab, wie wir das mit dem Zeitmanagement in die Reihe bekommen, wie teuer Futter ist und wer noch den Zaun lückenlos um unseren Garten baut. Wenn du abwechslungsweise mal mit diesen Themen um die Ecke kommst, können wir nochmal über einen Hund nachdenken.“ sagte ich zu Rene. Er seufzte tief und sehnsuchtsvoll mit einem letzten Blick auf sein Handy und legte es zur Seite. Ich streichelte über seinen Arm und gurrte:“ Ein Film mit Hunden können wir uns auf jeden Fall jetzt ansehen, was meinst du dazu?“
Ungefähr so sahen unsere Gespräche über einen Hund für einige Jahre aus. 2018 trat dann eine kleine Dackelmixdame namens Nelly in mein Leben. Unser lieber Nachbar lernte eine Frau mit Hund kennen. Für ein paar Wochen wohnte Nelly mit ihrem Frauchen mit in unserem Zweifamilienhaus und ich war von Beginn an vernarrt in Nelly. Ein fröhlicher Wirbelwind. Ich ernannte mich zur Patentante von Nelly, ging mit ihr Gassi, übte mit ihr Tricks und sie durfte auch mal bei mir schlafen, wenn Rene auf Geschäftsreise war. Durch Nelly wurde mir klar, dass ein Alltag mit Hund natürlich mehr Organisation und auch eine große Verantwortung bedeutet, aber gleichzeitig auch so viel Freude, Lebendigkeit und Flexibilität nach sich zog. Ich wollte einen Hund! Nun drehte sich unsere Gesprächsführung um. Ich informierte mich über diverse Themen rund um den Hund: Fütterung, Auslastung, Tierarztkosten, Menschen die sich um den Hund kümmern könnten wenn wir mal verhindert sind, der Bau des Zaunes (eine Seite in unserem Garten hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur eine Hecke als Begrenzung) und noch einiges mehr.
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Dann begann die Suche nach UNSEREM Hund. Zunächst überlegten wir genau welche Merkmale ein Hund mitbringen müsste, damit wir alle glücklich miteinander werden können. Einige Gedankengänge dazu möchte ich gerne mit dir teilen. Wir wollten gerne einem Hund eine neue Chance auf sein Glück schenken, also kein Hund aus der Zucht. Es sollte kein Welpe sein, sondern gerne ein junger Hund. Körperlich sollte er bei Wanderungen, Rad fahren, langen Spaziergängen (auch mit Pferd) mithalten können. Das waren unsere wichtigsten Punkte. Rene fand relativ zeitnah eine Anzeige im Internet, wo eine Pflegefamilie für eine Mischlingshündin aus Rumänien ein festes Zuhause sucht. Das Profil entsprach in Etwa dem Hund nach dem wir suchten. Ich schrieb eine eMail direkt an den Hund- an Dolima. Ich beschrieb ihr wer wir sind, wie unser Leben aussieht, was wir gerne unternehmen und wie wir wohnen. Eine Stunde später rief die Pflegemutter bei mir an und wir unterhielten uns eine Stunde über Dolima. Wir erfuhren, dass Dolima aus Rumänien in das Tierheim in Eisenhüttenstadt und von dort in die Pflegefamilie südlich von Berlin kam. Alles sollte wohl so sein, denn die Pflegefamilie wohnt nur ein Ort von uns entfernt. Was für ein Zu- Fall. Das Treffen fand drei Tage später am Wochenende statt.
Ich stehe mit Rene an einem Feldweg. Das Auto der Pflegemutter parkt. Sie steigt aus und öffnet die Beifahrertür. Dolima springt aus dem Auto und schaut sich interessiert um. In diesem Moment passieren in mir so viele Dinge gleichzeitig. Mir ist sofort klar, dass Dolima „mein“ Hund ist. Sie und kein anderer Hund. Ich spüre zu zweihundert Prozent, dass wir zusammen gehören. Es fühlt sich an, als ob ich sie schon kenne. Kein Zweifel. Manche würden es als Liebe auf den ersten Blick nennen. Zweifellos sieht Dolima auch megahübsch aus. Es lag aber nicht an ihrem Äußeren. Für mich fühlte es sich wie eine Fügung an. Hier werden zwei Seelen wieder zusammen gefügt. Manchmal sind unsere Worte so nichtssagend und nicht tief genug, um diese Art von Gefühle wirklich beschreiben zu können. Wenn du aber so etwas auch schon einmal in deinem Leben empfunden hast, ob nun Tier oder Mensch, dann weißt du genau was ich hier meine.
Wir gehen gemeinsam auf dem windgepeitschten Feldweg entlang. Dolima bleibt immer in der Nähe von der Pflegemutter. Holt sich zwischendurch ein Leckerli ab und rennt wieder los, bleibt stehen, schnuppert und wieder ein Leckerli. Uns irritiert, dass sie ständig fiept, wenn sie sich das Leckerli abholt. Dolima zeigt sich bei diesem Spaziergang als sehr schüchterner, zurückhaltender aber gleichzeitig auch neugieriger Hund. Ich hocke mich hin und halte ihr meine Hand hin zum schnuppern. Die Pflegemutter meint, ich solle nicht traurig sein, wenn Dolima nicht zu mir kommt, denn sie braucht viel Zeit zum Vertrauen fassen. Es gab schon einige Interessenten für Dolima, jedoch konnte niemand sie bisher streicheln. Noch während sie diese Worte spricht, kommt Dolima immer näher und schnuppert an meiner Hand. Ganz langsam darf ich sie seitlich am Gesicht streicheln. Die Pflegemutter ist ganz überrascht. Das hatte sie nicht erwartet. Auch mein dargebotenes Leckerli nimmt sie sich ganz vorsichtig aus meiner Hand. Für mich hat Dolima in diesem Moment auch ihr OK gegeben. Ein OK zu ihren Menschen. Rene hockt sich neben mich. Auch bei Rene lässt sich Dolima ganz sachte am Hals berühren und lässt sich den Keks schmecken. Laut der Pflegemutter hat Dolima dieses Verhalten bisher noch nie gezeigt. Niemanden hat sie an sich heran gelassen. Nur zu der Pflegemutter hat sie bisher Vertrauen aufgebaut.
Nach diesem Treffen war mir klar, Dolima möchte auch zu uns. Sie gehört zu uns. Zwei Tage später war auch Rene davon in Kenntnis gesetzt worden (Dolima war der erste und letzte Hund, den wir kennengelernt haben). Ich konnte und wollte in diesem Fall keinen Kompromiss eingehen. Rene war zum Glück aber auch selber sehr angetan von Dolima, sodass ich keine große Überzeugungskunst leisten musste. Uns war zuvor immer schon klar, dass auch der Hund eine Entscheidung treffen darf, zu welchen Menschen er sich hingezogen fühlt. Und Dolima hat das ganz klar kommuniziert.
Reflektiere gerne, wie war das bei deinem Tier? Durch welche Zu- Fälle kam dein Tier in dein Leben? Nachdem du meinen Blogbeitrag gelesen hast, fallen dir vielleicht im Nachhinein auch noch Verhaltensweisen deines Tieres auf, womit es angezeigt hat, dass es genau zu dir möchte. Welche Themen habt ihr gemeinsam in eurem Leben? Welche Herausforderungen gilt es zusammen zu meistern? Auch das ist nie ein Zufall. Alles hat seinen Sinn. Warum ist genau dein Tier bei dir? Ich freue mich sehr, wenn du mir eine Mail [email protected] schreibst und mir berichtest wie dein Tier zu dir gekommen ist. Gerne schreibe mir auch bei Instagram „animalspiritcoach“. Gibt es noch weitere Themen bei euch, die gewandelt werden möchten? Von Anstrengung in Leichtigkeit. Von Stress in Harmonie. Von Angst in Gelassenheit. Melde dich sehr gerne bei mir!
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude im Zusammenleben mit deinem Tier.
Liebe Grüße, Jenny